Philosophie, Kulturgeschichte und Kulturpsychologie

Bücher aus diesen Bereichen fördern die kulturkritische Reflexion der eigenen Haltung zur Übung

* Hannah Arendt. Vita Activa. Piper TB, 2002. Plädoyer für Kulturarbeit und Politik und für die Muße, ohne die wir weder nachdenken noch meditieren können.

Hannah Arendt. Ich will verstehen. Selbstauskünfte zu Leben und Werk. München Piper 1996/1998. Guter Einstieg mit einer vollständigen Bibliografie.

Hannah Arendt. Menschen in finsteren Zeiten. München Piper 1995/2001. (New York 1968) Guter Einblick in Arendts Weltsicht mit Beiträgen über Brecht, Luxemburg, Heidegger, Jaspers, Papst Johannes XXIII u.a.

Hannah Arendt. Das Urteilen. Texte zu Kants Politischer Philosophie. München Piper 1998 (Chicago 1982)

Hannah Arendt. Vom Leben des Geistes. Das Denken. Das Wollen. München Piper 1979/2002 (New York 1977)

Hannah Arendt. Zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Übungen im politischen Denken I. München Piper 1994/2000. (New York 968)

* Stephen Batchelor. Mit anderen allein. Eine existentialistische Annäherung an den Buddhismus. Theseus Berlin 1992. Ein inspirierender Blick auf vertraute Kategorien. Das Zeitthema Angst aus neuer Warte. Respektvolle westliche Rezeption des Buddhismus. (und weitere Bücher)

* Martin Buber. Das dialogische Prinzip. Lambert Schneider Heidelberg 1979. Jetzt Gütersloher Verlagshaus. Bubers epoche-machender Beitrag zum Wunder der Begegnung. Ein kluger westlicher Blick auf ein spirituelles Leben in dieser Welt. Enthält den Klassiker „Ich und Du“ (1926. Bei Reclam).

Über Buber: Cornelia Muth. Zwischen Gut und Böse. Gütersloher Verlagshaus 2001. Eine gute Einführung in Bubers Gesamtwerk

Hans Peter Dürr und Marianne Österreicher. Wir erleben mehr als wir begreifen. Freiburg Herder Spektrum 2001. Schöne Gespräche zwischen einem Quantenphysiker und einer Wissenschaftsjournalistin über die großen Fragen des Lebens

* Mircea Eliade. Yoga, Unsterblichkeit und Freiheit. (1960) Insel 1971. Der große Ethnologe über Rolle und Funktion yogischer Übungen in den indischen Religionen, einschließlich des Buddhismus. Klärt viele Fragen und regt neue an

Jean Gebser. Asien lächelt anders, in: Gesamtausgabe Bd. VI, Novalis, Schaffhausen 1977. Skizzen und Reiseeindrücke, die den Unterschied zwischen westlichem und östlichem Denken deutlich werden lassen

Jean Gebser. Ursprung und Gegenwart. GA Bd 2 und 3. Novalis Schaffhausen 1977. Gebsers Hauptwerk. Eine anspruchsvolle lesbare Beschreibung des magischen, mythischen und mentalen Bewußtseins und der Anfänge des integralen Bewußtseins

Karl Jaspers. Einführung in die Philosophie. Piper Taschenbuch München 1953. 1971. 1999. Wünschenswert wäre so ein kluges Buch über buddhistische Philosophie. Nach Jaspers‘ Definition sind viele westliche Übende des Buddhismus Philosophinnen im besten Sinn

C.G. Jung. Psychologie und Religion, Walter Olten 1979. Vermittelt u.a. kluge Einsichten in die Beziehung zwischen Psychotherapie und Seelsorge und eine anschauliche Beschreibung der Wirkung von Symbolen am Beispiel der katholischen Messe

* C.G. Jung. Zivilisation im Übergang, Werke Bd.10, Walter, Olten 1981. Enthält differenzierte kulturkritische Betrachtungen des indischen Denkens, der Nazizeit, der Rolle der Frauen usw.

Barbara Knab. Kalkutta, Dhaka und zurück, Bilder und Geschichten aus Bengalen, Geschichten über die Begegnung mit Künstlern, Wissenschaftlern und ganz normalen Bürgern beiderlei Geschlechts in Bengalen.

Erich Neumann. Ursprungsgeschichte des Bewußtseins. Kindler München 1974. Das Standardwerk über Ich-Bewusstsein und Unbewusstes im Spiegel der europäischen Mythologie. Mit bahnbrechenden Überlegungen zur Bedeutung von Gruppen und den Gefahren der Vermassung und Vereinzelung

* Erich Neumann. Tiefenpsychologie und neue Ethik. Kindler 1964. Fischer Frankfurt 1985. Eindrückliche Beschreibung der alten Vollkommenheitsethik mit ihren Fallen für heutige Menschen und der auf Vollständigkeit ausgerichteten neuen Ethik. Neumann entwickelte diese Konzeption als ein Versuch der Verarbeitung der Nazizeit

Erich Neumann. Kulturentwicklung und Religion. Rascher 1953. Fischer Frankfurt 1978. Ein systematischer Überblick über unterschiedliche religiöse Erfahrungen in unterschiedlichsten Kulturen und psychologisch unterschiedlichen Menschentypen.

Erich Neumann. Die Große Mutter. Rascher 1956. Walter Olten 1983. Reich bebilderte Studie zu Aspekten des weiblichen Göttlichen. Der Klassiker endet mit einem Kapitel über die Weiße und Grüne Tara.

Martha Nussbaum. Gerechtigkeit oder das gute Leben. Suhrkamp 1999. Eine US-amerikanische Philosophie-Professorin und Aristoteles-Spezialistin denkt sehr verständlich über das gute Leben und die Rolle der Politik nach

.* Rudolf Otto. Das Heilige (1917). Beck 2004. Der Klassiker über das Heilige als fascinans, tremendum, majestatis in den Naturreligionen und im Christentum. Sehr zu empfehlen

* Rudolf Otto. West-östliche Mystik. Beck 1971. Ein Vergleich der Lehren von Meister Eckehart (13.Jh.) und des Vedantin Sankara (8. Jh). Uber die Entdeckung des Einen in allem und die Hierarchie zwischen der Vielfalt und dem Einen

* Aloysius Pieris. Feuer und Wasser – Frau, Gesellschaft, Spiritualität in Buddhismus und Christentum. Herder Theologie der Dritten Welt 19. Freiburg 1994. Ein in Sri Lanka geborener Jesuit mit einem Herz für Buddhismus und Frauen und Sinn für soziale Probleme schreibt anschaulich über Sinn und Zweck von Religion heute

* Paul Tillich. Wesen und Wandel des Glaubens. Berlin Ullstein 1975. Glaube als Ergriffenseins vom Unbedingten, von dem, was uns unbedingt angeht. Anschaulich, leidenschaftlich, klar.

* Max Weber. Die protestantische Ethik 1, Gütersloher Verlagshaus 2000. Max Webers vor hundert Jahren (!!) geschriebene soziologische Analyse des Zusammenhangs von religiöser Einstellung und Wirtschaftsformen ist auch für Buddhisten äußerst lehrreich, v. a. der Aufsatz „Die Protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus“

* Max Weber. Gesammelte Aufsätze zur Religionssoziologie 2. Mohr Siebeck Tübingen 1988. Faksimile-Nachdruck von 1921. Ein westlicher respektvoller und kritischer Blick auf östliche Religionen. Öffnet die Augen für das Zusammenspiel von kulturellen und ökonomischen Bedingungen und religiösen Phänomenen

Ken Wilber. Eros, Kosmos, Logos. Eine Vision an der Schwelle zum nächsten Jahrtausend. Krüger 1996. Ein kluger Mann erzählt. Erspart viel weitere Lektüre

Ken Wilber. Ein kurze Geschichte des Kosmos. Fischer Spirit 1997. (A Brief History of Everything, Shambala 1996) Enthält das Wilbersche Denken in knapper Form als Fragen und Antworten. Das Buch entstand als Antwort auf Rückmeldungen zu Eros, Kosmos, Logos

* Heinrich Zimmer. Philosophie und Religion Indiens. Zürich 1961. Als TB bei Suhrkamp. Gut lesbares Standardwerk über indische Spiritualität mit wunderbaren Kapiteln über den frühen Buddhismus, das Mahayana und den tantrischen Hinduismus und Buddhismus